Aktuelles

Neuigkeiten

25. Januar 2022
Schimmel ist jetzt Chefsache

Die Sache wird bedrohlich, der Bürgermeister hat reagiert: Im Idealfall schon heute, spätestens am morgigen Freitag werden in der historischen Stadtbibliothek im Obergeschoss des Chorraums des früheren Augustinerklosters Entfeuchtungsgeräte in Betrieb genommen. Die relative Luftfeuchte, in deren Folge die wertvollen historischen Bücher mehr und mehr vom Schimmelbefall bedroht sind, war vor Weihnachten auf den Spitzenwert von 85 Prozent gestiegen.

In der Konsequenz daraus und auf Anregung von Sabine Detsch, der Vorsitzenden des Fördervereins Klosterchor und historische Stadtbibliothek, nahm Bürgermeister Jürgen Heckel seinerzeit umgehend Kontakt auf mit dem Fürther Architekten Hermann Keim, der bereits vor einigen Jahren das Vorprojekt zur Klostersanierung vorgelegt hatte. Das Ergebnis war ein Ortstermin am Dienstag dieser Woche, bei dem die Situation erörtert und nach Lösungsansätzen gesucht wurde. Beteiligt waren neben dem Genannten auch Katrin Berger vom Büro Keim, Stadtbaumeister Ludwig Knoblach, Sonja Hufnagel von der Kämmerei, der seit vielen Jahren mit der Örtlichkeit und dem Buchbestand vertraute Buchbindermeister Werner Obermeier sowie Christa Schlosser vom Förderverein.

Akuter Handlungsbedarf
Die dabei gewonnene Erkenntnis fassten Heckel und Detsch unisono wie folgt zusammen: Es besteht akuter, dringender Handlungsbedarf. Also habe er die Angelegenheit "zur Chefsache erklärt" und der Empfehlung der Fachleute folgend gehandelt, denn wie sagte Hekcel doch gestern gegenüber der WZ: "Es gibt Dinge, die muss ein Bürgermeister einfach übernehmen."
Gesagt, getan: Nachdem Patrick Wurst von den Stadtbetrieben die Elektroinstallation in dem historischen Gebäude überprüft und für tauglich für das Vorhaben befunden hatte, kümmerte sich Hermann Keim um die erforderlichen Gerätschaften. Spätestens morgen sollen die Maschinen laufen. Eine Lösung zur Ableitung des entstehenden Kondenswassers sei gefunden, sagt Heckel.

Das Schimmelproblem und die daraus resultierende Gefahr für die Folianten ist nicht neu, vielmehr seit vielen Jahren bekannt. Nur hatte bisher "keiner was gemacht", wie Heckel sagt. Immerhin hatte der frühere Stadtarchivar Michael Schlosser über viele Jahre hinweg unverdrossen mit den ihm zur Verfügung gestandenen Mitteln dafür gesorgt, dass die einzigartigen Bestände in dem "Denkmal von nationaler Bedeutung", eben der Bibliothek, nicht längst dem Schimmel anheim gefallen sind.

Nun aber sei der Punkt erreicht, wo er nicht mehr verantworten könne, der Entwicklung tatenlos zuzusehen, sagt Heckel. Schließlich habe er als Bürgermeister "eine gewisse Aufgabe und Verantwortung" für die kulturhistorisch äußerst wertvollen Schätze.

[Rest fehlt noch...]


Wir danken der Windsheimer Zeitung herzlichst für die Bereitstellung der Artikel